Wenn wir nachts schlummern, durchlaufen wir normalerweise mehrere Schlafzyklen und jeder dieser Zyklen besteht aus vier verschiedenen Schlafstadien. Schauen wir uns doch einmal genauer an, wie sich diese Phasen unterscheiden und was wir über sie wissen.
NREM-Phase 1
Diese Phase beginnt, wenn Du dich schlafen gelegt und die Augen geschlossen hast. Während dieser Übergangsphase, die meist zwischen einer und zehn Minuten lang andauert, döst man nur leicht und kann rasch wieder in den kompletten Wachzustand zurückkehren.
Besonderheiten
– Du schläfst zwar, doch kann es sein, dass es dir beim Aufwachen so vorkommt, als hättest Du kein Auge zugetan.
– Die Muskulatur in deinem Köper ist noch nicht abgeschaltet – eventuell kommt es zu rollenden Augenbewegungen und die Augenlider öffnen sich mitunter leicht.
– Deine Atmung wird langsamer und dein Herz beginnt, in regelmäßigem Rhythmus zu schlagen.
– Dein Blutdruck und die Gehirntemperatur sinken.
– Zu Beginn von Phase 1 treten auch die Einschlafzuckungen auf, die derweilen beim Einnicken auftreten können und die manchmal von einem Gefühl des Fallens begleitet werden. Einige halten dies für einen rudimentären Reflex, den die Menschen während ihres Evolutionsprozesses entwickelten, um nicht von den Bäumen herunterzufallen, in denen sie schliefen.
Schon gewusst? Menschen mit unregelmäßigen Schlafgewohnheiten erleben diese „Sprünge“ häufiger.
NREM-Phase 2
Diese Phase folgt auf Phase 1. Wenn die NREM-Phase 2 einsetzt, dann wird’s ernst!
Besonderheiten
– In dieser Phase, die rund 20 Minuten andauert, verlangsamt sich die Herzfrequenz und die Körpertemperatur sinkt. Dein Körper drosselt seine Aktivität, um dich auf die Tiefschlafphase vorzubereiten.
– Es wird schwieriger, dich aufzuwecken.
– Dein Gehirn beginnt, größere Wellen auszusenden.
– Dein Blutdruck und deine Herzfrequenz sinken und gleichzeitig verlangsamen sich auch andere Stoffwechselfunktionen.
– Die ersten zwei Phasen des NREM-Schlafs werden oftmals als die beiden Leichtschlafphasen bezeichnet.
Schon gewusst? Wir verbringen den Großteil unseres Nachtschlafes – rund 45 % der Gesamtdauer – in Schlafphase 2.
NREM-Phase 3
Diese Schlafphase setzt sich aus zwei ähnlichen Stadien zusammen, die ehemals als getrennt angesehen wurden, nämlich Phase 3 und Phase 4.
Besonderheiten
– Die Phase setzt üblicherweise 35–45 Minuten nach dem Einschlafen ein.
– Anhand eines Elektroenzephalogramms (EEG) ist zu erkennen, dass die Gehirnwellen langsamer und größer werden.
– Während dieser Phase setzt der REM-Schlaf ein.
– Von jetzt an wirst Du auf die meisten der potenziellen Schlafbeeinträchtigungen (Geräusche und Bewegungen) nicht mehr reagieren und einfach durchschlafen.
– Solltest Du während dieser NREM-Schlafphase aufwachen, wirst Du wahrscheinlich einige Minuten lang etwas desorientiert sein.
Schon gewusst? Die Phase wird auch als Tiefschlaf oder Deltaschlaf bezeichnet.
REM-Schlaf
Dies ist die letzte Phase eines normalen Schlafzyklus. Die erste REM-Schlafphase ist etwa 10 Minuten lang und tritt meist ein, wenn Du schon mindestens 90 Minuten geschlafen hast.
Besonderheiten
– Wie der Name „Rapid Eye Movement“ schon andeutet, kommt es in dieser Phase zu schnellen Augenbewegungen.
– Während dieser Phase schläfst Du am tiefsten und hast die intensivsten Träume. Auch eher unerwünschtes Verhalten wie Schlafwandeln und Bettnässen wird mit der REM-Phase assoziiert.
– Die Atmungs- und Herzfrequenz ist in diesem Stadium nicht nur erhöht, sondern auch unregelmäßig.
– Die Dauer des REM-Schlafes nimmt zum Ende der Nacht zu, und so kann die letzte REM-Phase bis zu eine Stunde lang andauern.
Schon gewusst? Der REM-Schlaf ist auch als „paradoxer Schlaf“ bekannt. Tatsächlich erscheinen die Gehirnwellen, die während dieser Phase ausgesendet werden, widersprüchlich: Du schläfst zwar, aber deine Gehirnwellen sehen fast so aus, als befändest Du dich im Wachzustand. Genauso paradox ist die Tatsache, dass das Gehirn zwar eine erhöhte Aktivität zeigt, die Muskeln aber größtenteils gelähmt sind.
Gehirnwellen in den einzelnen Schlafphasen
Hier kannst Du sehen, wie sich die Schlafphasen anhand aufgezeichneter Gehirnwellen unterscheiden.